Gastroenterologie

Wir werden Sie frühzeitig über die notwendigen Vorbereitungen informieren. Für eine Magenspiegelung müssen Sie mindestens
6 Stunden vor geplanter Untersuchung nüchtern sein. Dies gilt für feste Nahrung und Getränke (Kaffee, Milch, Limonade, …). Wasser darf bis 2 Stunden vorher getrunken werden.
Für eine Darmspiegelung muss der Darm zudem am Tag vor und nach der Untersuchung gereinigt werden.

Wir benötigen Ihre Krankenkassenkarte und bitten Sie, Ihre Medikamentenliste mitzubringen. Wenn Sie einen Allergieausweis besitzen, bringen Sie diesen bitte ebenfalls mit. Wir werden Ihnen vorgängig einen Fragebogen zuschicken, den Sie bitte ausgefüllt am Untersuchungstag mitbringen.

Für die Magenspiegelung planen wir inklusive der Vorbereitungszeit ca. 30 Minuten, anschliessend sind Sie für
ca. 10-30 Minuten im Aufwachraum.

Die Darmspiegelung dauert ca. 45 Minuten, anschliessend sind Sie für ca. 10-30 Minuten im Aufwachraum.

Während der Magen- und Darmspiegelung verabreichen wir Ihnen ein Schlafmittel. Bei explizitem Wunsch kann die Magenspiegelung mit einer Rachenbetäubung erfolgen.
Die linksseitige Dickdarmspiegelung (Sigmoidoskopie) und Enddarmspiegelung (Proktoskopie) werden normalerweise in wachem Zustand durchgeführt.

Mit einem dünnen schlauchförmigen Gerät (Endoskop) untersuchen wir die Speiseröhre, den Magen und den Zwölffingerdarm. Es können Schleimhautproben zur genaueren mikroskopischen Analyse entnommen werden. Diese bieten Rückschluss auf etwaige zugrunde liegende Erkrankungen.
In speziellen Fällen können mit der Magenspiegelung Polypen entfernt , Färbungen zur Erkennung von suspekten Schleimhautarealen angewendet oder auch gezielte Therapien (z.B. Aufdehnung von Engstellen) vorgenommen werden.

Ein dünnes schlauchförmiges Gerät (Endoskop) wird in den Dickdarm bis zur Mündung des Dünndarmes vorgeschoben. Bei der Untersuchung wird die gesamte Schleimhaut angeschaut. Polypen (Wucherungen der Schleimhaut, häufig Krebsvorstufen) können abgetragen werden. Eventuell kommt es zur Entnahme von Schleimhautproben im Dünn- und Dickdarm, die später mit dem Mikroskop genauer analysiert werden und so Rückschlüsse auf Krankheiten geben können.

Ja, das können Sie. Die Darmspiegelung wird bei beschwerdefreien Patienten ohne familiäre Belastung ab dem
50. Lebensjahr als Vorsorge-Untersuchung empfohlen, um frühzeitig mögliche Tumorvorstufen wie Polypen zu entdecken und abzutragen. Seit Juni 2022 dürfen sich im Kanton Bern wohnhafte, beschwerdefreie Personen im Alter zwischen
50 – 69 Jahren für eine Darmspiegelung anmelden.
Die teilnehmenden Personen bezahlen keine Franchise, lediglich ein Selbstbehalt von 10% muss entrichtet und das Abführmittel bezahlt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Personen sich vorgängig zwingend für ihre Vorsorge-Untersuchung im Rahmen des Programms registrieren. Die Anmeldung für das Screening-Programm erfolgt online. Falls Sie noch keine Referenznummer haben, kann diese beim kantonalen Programm angefragt werden (https://www.screening-be.ch/einladung-anfordern).

Bei Darmspiegelungen im Rahmen des kantonalen Programms kann es zu Wartezeiten von mehreren Monaten kommen. Sind Sie unsicher, dann besprechen Sie das Vorgehen am besten mit der Hausärztin/dem Hausarzt.
Für das kantonale Darmscreening Programm dürfen Sie sich, auch wenn Sie im Hausarzt- / HMO- Modell sind, direkt bei uns melden.

Link zur Homepage des Darmkrebs-Screening und zur Anmeldung: Darmkrebs-Screening (screening-be.ch)

Sie wachen unmittelbar nach der Untersuchung wieder auf. Für den Rest des Tages sollten Sie sich schonen und Ruhe gönnen. Das Reaktionsvermögen und die Geschäftsfähigkeit sind nach dem Eingriff eingeschränkt, d.h. Sie dürfen nach der Spiegelung kein Fahrzeug lenken und auch nicht Fahrrad fahren.
Essen und Trinken dürfen Sie nach der Untersuchung. Am ersten Tag nach der Darmspiegelung empfehlen wir Ihnen auf schwerverdauliche Speisen, Rohkost und Früchte zu verzichten.
Den Wiederbeginn einer Blutverdünnung wird Ihnen der behandelnde Arzt mitteilen.

Zur Abklärung von Bauchbeschwerden kann ein Ultraschall des Bauches durchgeführt werden. Der Ultraschall ist sehr weit verbreitet und risikolos. Von einem Schallkopf werden Ultraschallwellen ausgesandt und von den Strukturen der Organe reflektiert. Die empfangenen Daten lassen sich anschliessend zu einem Bild verarbeiten. Die Organe der Bauchhöhle (Leber, Milz, Nieren, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse) können untersucht und krankhafte Veränderungen festgestellt werden. Für die Untersuchung sollte man nüchtern sein.

Bei der Kapselendoskopie wird eine kleine Kapsel mit einer eingebauter Kamera geschluckt, welche in einem Zeitraum von ca. 10 Stunden den Magen-Darm-Trakt aufzeichnet. Von Interesse sind die Abschnitte des Dünndarmes, die bei der Magen- und Darmspiegelung nicht eingesehen werden können. Die Aufnahmen werden an ein tragbares Aufnahmegerät gesendet und später am Computer ausgewertet. Vor der Untersuchung ist eine Darmreinigung erforderlich. Diese Untersuchung wird häufig bei unklaren Blutungen (Verdacht auf eine Blutung aus dem Dünndarm) durchgeführt. Eine vorgängige Kostengutsprache durch die Krankenkasse ist notwendig.

Verschiedene Atemtests können zur Abklärung von Unverträglichkeiten (Milchzuckerunverträglichkeit, Fruchtzuckerunverträglichkeit) sowie zum Nachweis einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarmes zur Anwendung kommen. Die Atemtests sind am Morgen in nüchternem Zustand durchzuführen. Nach der erstmaligen Messung der Ausatemluft bekommen Sie einen Becher mit einer Zuckerflüssigkeit (Laktose, Fruktose, Laktulose oder Glukose) zu trinken. Anschliessend erfolgen während ca. 3 Stunden regelmässige Messungen der Ausatemluft. Auftretende Beschwerden (Blähungen, Bauchkrämpfe oder Durchfall) können Sie in einem Tagebuch notiert. Der Test wird in der Folge ausgewertet.